Hörgeräte-Knowhow
Gutes Hören ist von großer Bedeutung in unserem Leben. Modernste Technologien, kompetente Designs, natürliche Klangqualitäten und viel Knowhow machen es heutzutage möglich, für jeden das passende Hörgerät zu finden und anzupassen. Erfahren Sie hier mehr zum Thema Hörgeräte:
Welche Hörgeräte gibt es?
Unterschieden werden Hinter-dem-Ohr Hörgeräte (HdO) und Im-Ohr Hörgeräte (IdO). Wobei beide Geräte sich für leichte bis starke Hörminderung eignen. Eine Vielzahl von Miniatur-Hörgeräten bis hin zu extra leistungsstarken Produkten können angepasst werden. Immer besser und angenehmer werden die Designs, die Sie sogar nach Ihrer Haut- und Haarfarbe anpassen lassen.
Trotz aller Variantenvielfalt gibt es ein Merkmal, das in allen Hörgeräten gleich ist: Hörgeräte verstärken den Lautstärkepegel aller Töne und Geräusche variabel. Ganz so wie der Träger es benötigt, um seine Umwelt besser hören und verstehen zu können. Leise Töne werden verstärkt, mittellaute oder laute Töne hingegen auf eine angenehme Lautstärke heruntergeregelt. Das Hören mit Hörgerät soll angenehm sein – beim Hören in leiser wie lauter Umgebung. Ganz individuell sollte die Auswahl des Hörgerätes sein. Wichtig dabei: Welche Form der Hörminderung liegt vor? Kann die normale Hörfähigkeit wieder hergestellt werden? Handelt es sich um Hörprobleme in Folge eines Tinnitus? … Hörgeräte wurden dafür entwickelt, das Hören individuell zu unterstützen sowie die Klänge und Töne der Umwelt besser hörbar zu machen.
Hörgeräte gibt es auch mit Wireless-Funktionalität. So können Sie hier Modelle via Bluetooth-Fernbedienung mit verschiedenen Audiogeräten wie Mobiltelefon, MP3 Player oder dem Fernseher verbinden.
Was ist ein Knochenleitungshörer?
Knochenleitungshörer sind elektrodynamische Wandler, die beispielsweise in Hörgeräten ihre Anwendung finden. Im Gegensatz zu Schallwandlern, wie etwa Kopfhörern, wird das elektrische Signal nicht auf akustischem Wege auf das Trommelfell, sondern in Form von mechanischen Schwingungen über den Schädelknochen direkt auf das Innenohr übertragen.
Was passiert beim Hörtest?
Ähnlich wie der Sehtest sollte auch regelmäßig ein Hörtest durchgeführt werden. Gerade dann, wenn in der Familie in der Vergangenheit Hörprobleme auftraten, Hörgeräte getragen werden oder Probleme mit dem Hören akut auftreten. Bei einem Hörtest beim Hörgeräteakustiker oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt tragen Sie einen speziellen Kopfhörer, und bestimmte Signale werden vorgespielt. Dabei werden Sie aufgefordert, anzugeben, wann Sie das jeweilige Tonsignal hören. Aus den damit gewonnenen Daten wird das persönliche Audiogramm erstellt und zeigt auf, wie es um das Hörvermögen genau bestellt ist bzw. welche Art von Hörminderung vorliegt. Der Hörtest dauert zwischen 15 und 30 Minuten. Sowohl das Hören von ganz leisen Tönen (die sogenannte Hörschwelle) wird ermittelt als auch, wann Töne als zu laut empfunden werden (Unbehaglichkeitsschwelle). Dies ist der sogenannte subjektive Hörtest.
Es gibt aber auch einen objektiven Hörtest. An einem objektiven Hörtest muss sich der Patient nicht aktiv beteiligen. Aus diesem Grund eignen sich objektive Testverfahren ideal für die Untersuchung von Neugeborenen und Kleinkindern.
Welche unterschiedlichen Auswirkungen kann eine Hörminderung haben?
Rund 500 Millionen Menschen weltweit sind von Hörverlust und Schwerhörigkeit betroffen. Jeder einzelne von ihnen erlebt seine Einschränkung auf ganz persönliche Weise. Hält der Hörverlust an, kann sich das im Laufe der Zeit nachhaltig auf die Lebensqualität und persönlich empfundene Sicherheit sowie auf die Kommunikation und den Kontakt zu anderen Menschen auswirken.
Verschiedene Faktoren können die gesunde Funktionsweise des Ohres beeinträchtigen:
- Lärmbedingte Hörminderung beispielsweise im Beruf oder in der Freizeit (laute Musikkonzerte)
- Erbliche Faktoren
- Spezielle Erkrankungen, die sich auf das Gehör auswirken
- Hörminderung im Alter
- Verletzungen oder Verschmutzungen im Ohr – oder auch Ohrenschmalz
- Reaktionen auf Medikamente
Wie kann man sich vor lärmbedingten Hörminderungen schützen?
Der einzige und effektivste Schutz stellt das Tragen eines Gehörschutzes dar. Tragen Sie diesen immer bei schädlichem Lärm. Hier gibt es eine Vielzahl von Lösungen – von handelsüblichen Ohrenstöpseln und Ohrenschützern bis hin zu individuell angepassten Lärmschutzsystemen mit unterschiedlichen Geräuschfiltern.
Was sind die ersten Symptome bei Hörminderung?
- Sie haben das Gefühl, andere Menschen sprechen undeutlich? Sie müssen häufiger nachfragen? Dabei verstehen Sie tendenziell Frauenstimmen schlechter als Männerstimmen?
- Beschweren sich Menschen in Ihrem Umfeld häufiger über Ihren zu laut eingestellten Fernseher bzw. Ihr lautes Sprechen?
- Sie überhören schon mal ein sich näherndes Auto, die Türglocke oder das Klingeln des Telefons?
- Sie haben Probleme, Gesprächen in lauter Umgebung, wie beispielsweise im Restaurant, auf der Straße oder bei einer Feier, zu folgen?
- Verstehen Sie bei Spielfilmen die Schauspieler schlechter, wenn Musik unter der Szene liegt, oder die Texte bei Musikstücken zunehmend schlechter?
- Spricht Sie Ihre Familie oder Ihr Umfeld darauf an, dass Sie schlechter hören als früher?
- Hören Sie feine, zarte Geräusche wie das Plätschern eines Springbrunnens oder das Zwitschern der Vögel nicht mehr so wie früher?
Warum arbeitet das Gehirn beim Hören entscheidend mit?
Einen Ton hören und lokalisieren zu können, ist für unser Leben von großer Bedeutung. Wir müssen hören können, aus welcher Richtung beispielsweise ein Warnruf oder ein Auto auf einer verkehrsreichen Straße kommt. Dafür ist es wichtig, dass unser „Richtungshören“ optimal funktioniert. Die physische Position der Ohren auf jeder Seite des menschlichen Kopfes ermöglicht es uns, die Richtung, aus der Tonsignale oder Schallquellen kommen, zu orten. Aufgrund des Abstands zwischen unseren Ohren gelangen die einzelnen Signale zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlicher Lautstärke an das linke oder rechte Ohr. Unser Gehirn registriert und verarbeitet dies innerhalb kürzester Zeit. So können wir genau erkennen, aus welcher Richtung das Geräusch kommt, und können reagieren – das sogar in geräuschvollen Situation wie beispielweise bei einem hohen Geräuschpegel auf einer verkehrsreichen Straße oder in einem Restaurant.